Dienstag, 17. Januar 2012

Ströme in der Wüste


Anfang Dezember fuhren Elena, Fiona und ich nach Niamey, der Hauptstadt Nigers, um einen Besuch bei der „Sahel Akademie" abzustatten. Während die Kinder sich die Schule ansahen, fuhren meine Kollegen und ich in die Wüste. Nur ca. 20 Minuten entfernt, vom fruchtbaren Ufer des Niger Flusses, besichtigten wir ein Grundstück, das die Regierung der Kirche zur Verfügung stellte. Obwohl dieser Platz trocken und unfruchtbar schien, entdeckte ich dort Ströme des Segens und Geschichten tiefen Glaubens.

Vor fast zehn Jahren wurde ein afrikanischer Missionar aus dem Kongo nach Niger gesandt, um dort eine Medienarbeit anzubauen. Heute produziert diese Arbeit christliche Hörfunkprogramme in mehreren afrikanischen Sprachen, die auf verschiedenen UKW Stationen regelmäßig ausgesendet werden. Es fliesen Segensströme aus der Wüste.
Um diese gesegnete Arbeit voranzubringen, ist die nationale Kirche dabei, ein neues Aufnahmestudio zu bauen. Was mir am meisten an diesem Bauprojekt gefällt, ist die lokale Unterstützung, die es erhält. Christen von vielen verschiedenen Kirchen geben großzügig, Ziegelstein um Ziegelstein, um " ihr neues Studio " zu bauen.


Herr Mo ist einer der Radioproduzenten im Niger. Er wurde 2010 von Mediafrique in Lomé ausgebildet.

Auf dem Bauplatz, wo eines Tages das Studio stehen wird, begegnete ich einem weiteren Wunder: einer Familie von neuen Christen. Herr O. wurde einst, durch Unterstützung aus dem Iran, dazu ausgebildet, Christen zum Islam zu bekehren! In seinem Eifer studierte er die Bibel, um das Christentum noch besser widerlegen zu können. Aber das Wort des Gottes berührte ihn, und als er Christliche Radioprogramme hörte, die diese Gute Nachricht erklären, schenkte er dem Gehörten Glauben. Er und seine Frau wurden Nachfolger Jesu. Als Herren Os Verwandtschaft von seiner Bekehrung hörten, wurde er von ihnen verstoßen. Die Radiomacher, die diese Programme produzierten, nahmen sich jetzt der Familien an, und gaben ihnen eine Bleibe und einen Job als Wächter auf dem Bauplatz in der Wüste. Dort errichtete Herr O. zum einen ein provisorisches Haus, für sich und seine Familie. Aber er baute auch ein kleines Gebetshaus, wie er es nennt. Denn hier betet er jetzt mit anderen, die auch den Messias entdeckt haben.



Anmerkung der Redaktion: Namen und Gesichter wurden aus Sicherheitsgründen verändert