Mittwoch, 31. Dezember 2008

Das Ende ist nah

Es sind nur noch Stunden bevor ein neuer Kalender unsere Wand verschönern wird. Das alte Jahr hat ausgedient und wir sind dankbar, dass wir wieder einmal von Herzen sagen können: “Gott ist treu!“

Wir hatten interessante Feiertage. Die Kinder machten bei einem Weihnachtsanspiel mit, das von unserer Gemeinde (mehr oder weniger) organisiert wurde. Anstatt um 19:00 Uhr fing der Heiligabend erst nach 20:00 Uhr an. Was zur Folge hatte, dass „Maria“ so müde war, dass die Geburt Jesu fast ohne sie stattgefunden hätte. Theologisch ein sehr interessanter Gedanke, aber ganz und gar unbiblisch!

Ganz nach Amerikanischer Tradition stieg bei uns die große Geschenkeschlacht am Weihnachtsmorgen. Es ist immer wieder schön die Kinder so glücklich zu sehen. Das war leider nicht immer der Fall im letzten halben Jahr. Das wir alle lernen, es hier in Togo zu mögen, stand ganz oben auf meiner Wunschliste.

Zu Weihnachten haben wir uns dieses Jahr eine ganz besondere Bescherung gemacht. Mit Freunden sind wir ein paar Tage in den Pendjari Nationalpark gefahren. Trotz der langen Fahrt an die Grenze zu Burkina Faso hat sich die Reise echt gelohnt. Wilde Tiere, Freibad und kühle Nächte waren für alle was ganz Besonderes.

Wünsche fürs neue Jahr haben wir viele. Du sicherlich auch?! Laut Psalm 32,4 wird Gott uns alles geben, was wir uns von Herzen wünschsen, wenn wir uns über Ihn freuen. Na, dann freu dich mal!

Freitag, 14. November 2008

Falsche Sicherheit

Auf dem Weg zum Büro wurde mir heute Morgen meine externe Festplatte gestohlen. Wenn ich nicht selber mit dem Auto fahre, nehme ich normalerweise ein Motorradtaxi. Da ich heute jedoch eine Reisetasche bei mir hatte (weil ich mit meinen 3 Kollegen übers Wochenende nach Ghana fahren muss) nahm ich ein “normales” Taxi. Als ich einstieg waren schon drei Männer auf der Rückbank und einer neben dem Fahrer. Ich zögerte ein wenig, zwängte mich dann doch neben den Beifahrer, während ich meine Tasche nach hinten reichte. Auf einmal wollte der Mann in der Mitte aus dem Fenster spucken, und so drehte ich meinen Kopf zur Seite (um die Ladung nicht abzukriegen). In dem Moment muss einer der Typen auf den billigen Plätzen meine Tasche geöffnet und meine Festplatte, mit allen unsern Fotos und einigen kritischen Daten, raus genommen haben. Gott sei dank, das war nicht der einzige Backup.

Es hätte noch viel schlimmer kommen können. In der Reisetasche waren außerdem mein Computer, meine Kreditkarten und meine Sonntagshose. Also, Glück im Umglück? Oder war es doch Bewahrung? Aber warum ist dann überhaupt etwas verloren gegangen? Vielleicht um mich vor größerem Schaden zu bewahren? Denn genau den Abend zuvor sprachen meine Kollege und ich noch davon, wie wenig Kriminalität es in Togo gibt, und wie sicher wir uns hier fühlen. Ist das eine falsche Sicherheit?

"Die Liebe glaubt alles." So schrieb es Paulus an die Korinther. Bedeutet das blauäugig zu sein? Mit Sicherheit nicht! Aber ohne Vertrauen kann niemand leben. Man kann nicht jeden Menschen verdächtigen und doch kann immer mal etwas passieren. Es bleibt dabei, wahre Sicherheit ist nicht die Abwesenheit von Gefahr sondern die Nähe zu Jesus.

Sonntag, 9. November 2008

wo wir wohnen

Da du im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hasst, weißt du sicherlich das Togo, oder Togoland wie es damals hieß, eine der vier deutschen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent war. Oder nahm deine Klasse das gerade durch als du die Masern hattest?

Du weißt sicherlich auch das die Hauptstadt Lomé heißt und genau 4.941 km Luftlinie von Frankfurt entfernt ist. So was weiß man einfach.

Aber wo genau Lomé liegt ist dir nicht ganz klar. Irgendwo in Westafrika. Aber leider hat dein Navigationssystem gerade mal wieder den Geist aufgegeben, und der braune Schulatlas wurde schon vor Jahren auf dem Flohmarkt verkauft. Also, wo wohnen die Stolls eigentlich?

Na, dann betrachten wir erst mal den Gesamtzusammenhang auf kontinentaler Ebene.
Der Schwarze Kontinent. So schwarz ist der gar nicht.



Togo liegt eingeklemmt zwischen Ghana im Westen
und Benin im Osten.Der Staat ist genau 56km weit entlang der Küste.



Lomé ist die einzige Hauptstadt der Welt,
die direkt an der Grenze zu einem anderem Staat liegt (Ghana).


Wir wohnen im Nordwesten der Partnerstadt von Duisburg. Unser Stadtteil heißt Xédranawoe. Klick einfach mal auf unser Haus, dann kannst du es aus der Vogelperspektive betrachten. Unser Haus ist genau in der Mitte der Seite zu sehen (unterm großen runden Baum).














So sieht der Baum aus der Froschperspektive aus.













Und das ist das Haus unterm großen Baum.


Und das ist die Familie, die im Haus unterm großen Baum wohnt, im Stadtteil, den man nicht aussprechen kann, in der Stadt die fast eine Million Einwohner hat, in einem der ärmeren Länder Afrikas, auf dem Kontinent wo mehr Menschen Zugang zu Radio als zu fließendem Wasser haben. Und genau darum sind wir hier. Um afrikanische Christen auszubilden diese Möglichkeit zu nutzen, die Botschaft von Gottes Liebe unter die Menschen zu bringen.

Samstag, 8. November 2008

Endlich auch auf deutsch

Da sich unser englisches Internet-Tagebuch mäßiger Nachfrage erfreut, haben wir uns beschlossen unsere Gedanken nun auch auf gut deutsch zu veröffentlichen. Also, fangen wir einfach mal mit ein paar Photos an. Du hast uns ja schon lange nicht mehr gesehen.

Kathy und das kleine Kanninchen


Kinder im Baum



Roger der Wasserträger (mit Kollege Adama)